Raymond Queneaus Stilübungen: Autobus
am 1. Dezember 11:00 Uhr und 16:00 Uhr im Logenhaus Berlin
Emser Str. 12-13, Berlin – Wilmersdorf
– Live und als LiveStream –
Virtuell wird die Soiree um 16 Uhr im Livestream übertragen.
Hier geht es direkt zum LIVESTREAM
Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten
– Freiwilliges Eintrittsgeld –
Alle Einnahmen gehen an die Künstler*in
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Projekt STILÜBUNGEN / Literatur -Musik
Raymond Queneau wurde mit seinem 1959 erschienenen Roman Zazie dans le métro (deutsch: Zazie in der Metro), der die Abenteuer eines Landmädchens in Paris beschreibt, berühmt. Das Buch wurde im Folgejahr von Louis Malle verfilmt (deutscher Titel: Zazie).
Queneaus populärer Klassiker STILÜBUNGEN ist ein raffiniertes und humorvolles Sprachspiel und ein überbordendes Lese- bzw. Hörvergnügen.
Ausgangspunkt ist eine relativ banale Geschichte, die in einem Autobus beginnt.
Die Stilübungen bilden das Kunststück, diese Alltagsepisode in 99 Varianten zu präsentieren – ob als Komödie, Sonett, Haiku, Traum, Amtsschreiben oder Verhör, in Alexandrinern oder Jugendstil, ob kulinarisch, mengenmathematisch, lautmalerisch, weiblich, reaktionär oder absurd.
Die Anekdote „Autobus S“ dient dem Experimentieren Queneaus mit der Sprache durch alle Stile, Slangs und Dialekte bis hin zur Lautschrift. Sie eignet sich durch ihren Variantenreichtum hervorragend dazu, sich ihr mit improvisatorischen Mitteln zu nähern.
Die Mitglieder des Interpretenquartetts
Almut Kühne (Stimme)
Jürgen Kupke (Klarinette)
Hannes Zerbe (Piano)
Horst Nonnenmacher (Kontrabaß)
sind Profis und haben allesamt Erfahrungen im Theater, im Jazz und in Neuer Musik.
Sie nehmen sich mit Lust und Improvisationsfreude dieses Stoffes an und bringen in ihrer Interpretation ausgewählte Varianten dieses Werks zu einem lustvollen Miteinander.
Almut Kühne (* 1983 in Dresden) (Stimme) ist eine deutsche Jazzsängerin, Komponistin und Interpretin Neuer Musik.
Sie stammt aus einer Künstlerfamilie, erhielt ab dem siebten Lebensjahr Klavierunterricht. Im Alter von 16 Jahren begann sie, Gesangsunterricht zu nehmen. Bis 2008 studierte sie am Jazzstudiengang der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin.
Kühne gehörte 2005 zum Berliner Jugend-Jazz-Orchester unter Leitung von Nicolai Thärichen, mit dem sie am World Forum of Sacred Music in Los Angeles teilnahm.
Mit Georg Graewes Ensemble sonic fiction konzertierte sie bei den Nickelsdorfer Konfrontationen und beim Total Music Meeting. Sie trat im Duo mit Gebhard Ullmann bzw. Anthony Coleman auf sowie in Combos und weiteren Großformationen. Mit Johanna Borchert und Antonis Anissegos sowie den Videokünstlern Benjamin Schindler und Markus Glandt betreibt sie das Projekt Dowland Waters.
Unter eigenem Namen hat Kühne zwei Alben bei Unit Records veröffentlicht. Weiter war sie an einer CD-Produktion von Bachs Weihnachtsoratorium mit dem Dresdner Kammerchor und dem Gewandhausorchester unter der Leitung von Riccardo Chailly beteiligt. Zudem hat sie Vokalwerke von Graewe, John Cage, Luigi Nono, Helmut Lachenmann, Ondrey Adamek und Michael Edward Edgerton interpretiert. Zu hören ist sie u. a. auch auf Peter Ehwalds Album Septuor de grand matin (2019).
Außerdem kreierte Almut Kühne eine sechs-kanalige Soundcollage als integrales Element der Videoskulptur Candelabro (Werner Klotz, basierend auf einer Idee Sebastian Mendes), die dem Gedenken an Aristides de Sousa Mendes gewidmet ist und 2021 im Museu Nacional Resistencia e Liberdade von Fortalezza de Peniche, 2022 im Nationalen Pantheon in Lissabon und im Musée d’Aquitaine in Bordeaux sowie 2023 im Ulmer Münster zu sehen und zu hören war.
Preise und Auszeichnungen
Kühne gewann 2009 mit ihrem Soloprojekt den Studiopreis des Berliner Senats. Die CD Silver White Archives (im Duo mit Gebhard Ullmann) wurde 2014 für den Deutschen Schallplattenpreis nominiert.
Hannes Zerbe (Piano)
Hannes Zerbe studierte Klavier und Komposition und zählte schon in der DDR mit seiner Hannes Zerbe Blech Band und seinen anderen Produktionen zu den kreativsten Musikern seines Genres.Hannes Zerbe studierte zunächst Elektrotechnik mit Abschluss als Dipl.-Ing. an der TU Dresden, später Klavierstudium an der Jazzabteilung der Musikhochschule in Dresden und Komposition an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ in Berlin bei Prof. Wolfram Heicking und Prof. Paul-Heinz Dittrich. 1985-87 war er Meisterschüler für Komposition an der Akademie der Künste (Berlin-Ost) bei Paul-Heinz Dittrich.
Anfang der siebziger Jahre begleitete er die afroamerikanische Sängerin Etta Cameron in mehr als 100 Kirchenkonzerten in der DDR mit Gospel- und Spiritualmusik.
Zerbe arbeitete mit zahlreichen Musikern der zeitgenössischen Musikszene, vor allem auch des Jazz, in Projekten und Konzerttourneen zusammen (u.a. mit Leo Wright, Charlie Mariano, Willem Breuker, Bernd Konrad, Lauren Newton, Klaus Koch, Gebhard Ullmann und Jürgen Kupke).
1975-77 spielte er im außerordentlich erfolgreichen Jazzquartett FEZ gemeinsam mit dem Posaunisten Conrad Bauer, dem Bassisten Christoph Niemann und dem Schlagzeuger Peter Gröning.
1979 gründete er die HANNES-ZERBE-BLECH-BAND, in der neben Jazzmusikern auch Instrumentalisten sinfonischer Orchester (Ost-)Berlins (Staatskapelle Berlin, Komische Oper Berlin und Berliner Sinfonieorchester) spielten. In diesem ca. 15köpfigen Ensemble wurden neben eigenen Werken vor allem Kompositionen des 20.Jhdts. (u.a. von Paul Dessau, Hanns Eisler, Kurt Weill) und entsprechende Bearbeitungen gespielt.
Hannes Zerbe erarbeitete Text-Musik-Projekte (nach Bertolt Brecht, Ingeborg Bachmann, Erich Fried, Raimond Queneau, Kurt Schwitters, Volker Braun, Heiner Müller, Robert Gernhardt, Erwin Strittmatter, Erich Mühsam) in Zusammenarbeit mit Schauspielern und Sängern, u.a. mit Gina Pietsch, Heide Bartholomäus, Peter Groeger, Joachim Vogt und Bernd Ludwig; mit deren erfolgreichstem, dem „Kurt-Schwitters-DADA-Projekt“ gastierte er seit 1989 gemeinsam mit dem Schauspieler/Regisseur Hans-Joachim Frank (theater 89) und dem Posaunisten Jörg Huke in zahlreichen Ländern wie Russland, Schweiz, Österreich, Kanada und USA.
Er komponierte Theatermusiken, u.a. für das theater 89 Berlin, das BAT, für das Theater Tübingen, das Theater Senftenberg und das (Jugend-) Theater an der Parkaue Berlin.
Seit 1995 leitet er das JAZZORCHESTER PROKOPÄTZ, eine unkonventionelle Big Band, wofür er komponiert und arrangiert.
Darüber hinaus komponiert Hannes Zerbe für Gesang, Kammermusik, Sinfonieorchester, Hörspiel, Theater und Film.
Mit den verschiedenen Besetzungen und Projekten trat Hannes Zerbe auf vielen nationalen und internationalen Konzertpodien und Festivals von Petersburg bis Los Angeles auf.
Er spielte zu zahlreichen Ausstellungseröffnungen Bildender Künstler wie z.B. von Harald Kretzschmar, Volker Pfüller, Horst Bartnik, Wolfgang Leber u.a. in Berlin, Schloss Oberhausen, Potsdam, Burg Beeskow.
Jürgen Kupke ist einer der besten Klarinettisten im Jazz schlechthin, und Horst Nonnenmacher gehört auch zur absoluten Spitze mit seinem Instrument.